Etwas Mittellatein

Zahlreiche lateinische Texte des Mittelalters enthalten Wortschatz, der in klassischen Nachschlagewerken nicht verzeichnet ist. Auch Spezialwörterbücher für die mittellateinische Sprache sind bei weitem nicht vollständig, da die Texte oft regionale Begriffe beinhalten, deren Bedeutung nicht ohne weiteres erschließbar ist. Teilweise lässt sich die gesuchte Bedeutung über moderne romanische Sprachen klären.

Beispiele:

  •  aepulum wohl mlat. < klassisch epulum („Mahlzeit“). Gregor von Tours, liber de passione et virtutibus sancti Iuliani martyris 38.
  • corrusco > ital. corrusco („funkelnd“). Gregor von Tours, de virtutibus S. Martini II, 29.
  • De caeco inluminato“ < klassisch „De caeco illuminato“. Gregor von Tours, liber de passione et virtutibus sancti Iuliani martyris (Inhaltsverzeichnis).
  • iecor Leber.  Gregor von Tours, Liber in Gloria Confessorum, 39.

Weiterführende Links und Literatur zur mittellateinischen Sprache:

  • Edwin Habel, Friedrich Gröbel: Mittellateinisches Glossar. Schöningh 2008.
  • Johann Georg Theodor Graesse, Friedrich Benedict: Orbis latinus. Lexikon lateinischer geographischer Namen des Mittelalters und der Neuzeit. Großausgabe, bearbeitet von Helmut Plechl unter Mitwirkung von Sophie-Charlotte Plechl. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1972. (Umfang 3 Bände: A–D. 684 Seiten, E–M. 652 Seiten, N–Z. 700 Seiten). Online verfügbar.
  • Glossarium mediae et infimae latinitatis, a Carolo Du Fresne, domino Du Cange, digessit G. A. L[ouis] Henschel, Paris 1840–1850, editio nova. 10 Bände, ed. Léopold Favre, Paris 1883–1887; Ndr. Graz 1954/55. Letzte, erweiterte Ausgabe von Favre online verfügbar.
  • P. Stotz, Handbuch der lateinischen Sprache des Mittelalters (Handbuch der Altertumswissenschaften Abt. 2,5) 5 Bde., München 1996-2000.